ALIAS - Mozart aka Rossini
(2004) 45' / für Posaune (auch Erzählung), Schlagzeug, Tonband und Streichorchester
meist nach Themen von G. Rossini, aber mit einer Spur von Mozart
Text: Manfred Weiß
Uraufführung im Januar 2005 in Pforzheim, Deutschland mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim, Mike Svoboda (Posaune) und Sebastian Tewinkel (Dirigent) und dem Südwestdeutschen Kammerorchester.
Mit den einzelnen Werken
secret pinch of (2004) 5'
Text: Manfred Weiss
für Posaune (auch Erzählung) und Schlagzeug
Sinfonie (2004) 8'
basierend auf Themen von G. Rossini und einem Motiv von Mozart
Text: Manfred Weiss
für Posaune (auch Erzählung), Schlagzeug und Streichorchester
secret place at (2004) 5'
Text: Manfred Weiss
für Posaune, Schlagzeug, Tonband, 4 vln, 2 vc, 1 db
Cavatina Rosina (2004) 10'
von Gioacchino Rossini, bearbeitet von Svoboda
für Posaune, Schlagzeug und Streichorchester
secret pact between (2004) 5'
Text: Manfred Weiss
für Posaune, Schlagzeug, Tonband, 5 Vln, 3 Vla
Figaro, Figaro (2004) 12'
nach einem Thema von G. Rossini
für Posaune (auch Erzählung), Schlagzeug, Tonband und Streichorchester
Besetzung
Solo-Posaune (Tenor- und Altposaune)
Schlagzeug (1 Spieler) mit:
- 1 teilweise mit Streichhölzern gefüllte Schachtel, 1 Kerze, 1 großes Küchenmesser, 1 Messerschärfer, 1 mittelgroßer Topf, 1 Bratpfanne, 1 kleine Soßenpfanne, 1 großer gusseiserner Topf, 4 Topfdeckel, 1 Pfeffermühle, 2 Salzstreuer, 4 Weingläser, 6 zu zerbrechende Teller, 1 Cocktailmixer aus Metall, 1 Korkenzieher, 1 Eierschneider mit Metalldrähten, 1 Handrührgerät aus Metall, 1 Rührschüssel aus Metall, 1 halb mit Wasser gefüllte Gießkanne, 1 Käsereibe, 1 elektrischer Mixer, 1 Reibe, 1 Gemüseschäler, 1 Gemüsebürste, 6 Kartoffeln (zum Waschen), 2 große Karotten zum Schälen, 6 Eier zum Aufschlagen, 10 Haselnüsse oder ähnliches, 1 Flasche Wein zum Entkorken, 1 Mülleimer, ziemlich groß, um einige der oben genannten Dinge hineinzuwerfen, 1 Blatt Papier, das ein knisterndes Geräusch macht, 1 Spielzeugklavier von c bis c'', das eine Oktave höher klingt, 1 kleines Dreieck, 1 Paar mittelgroße Konzertbecken á due, 2 massive Gegenstände wie z. B. ein Mini-Amboss, 1 große Trommel mit Fußpedal vom Schlagzeug, 1 rcd oder mp3-Player -
Streicher 5.4.3.2.1.
Sinfonia (Auszug) aus ALIAS
Programmnotiz
Als das Südwestdeutsche Kammerorchester und sein Dirigent Sebastian Tewinkel mich beauftragten, ein Werk zu schreiben, das einen historischen Stoff reflektiert, fühlte ich mich natürlich geehrt und war begeistert. Aber gleichzeitig hatte ich, nachdem ich bereits mehrere Werke dieser Art geschrieben hatte, wie z.B. 14 attempts to love Richard Wagner (2002), My God Mozart (2002), Love Hurts - Carmen Remix (2003), Reflective Stuctures (2003), Clara, Robert and Johannes - fantasy on a romatic triangle (2004), genug von dieser Art von Stoff. Wie die meisten anderen Komponisten würde auch ich lieber Noten schreiben, die ausschließlich mein eigenes Design sind, anstatt die von anderen zu remixen. Aber ein Auftrag ist ein Auftrag, und man muss seinen Lebensunterhalt verdienen, also beschloss ich, das zu tun, was viele andere vor mir getan hatten, und einen Ghostwriter zu engagieren. Das war natürlich Bach. Wie sonst hätte er so viele Werke und Kinder zur gleichen Zeit schaffen können? Beethoven, Schumann, Strauss (auch er!), Leonard Bernstein, Andrew Lloyd Weber - sie alle machten von dieser uralten Tradition reichlich Gebrauch. Und Rossini war, wie wir heute alle wissen, der Meister darin, die Werke seines Ghostwriters - des guten alten Mozart - als seine eigenen Werke auszugeben. Aber warum eigentlich nicht? Den Auftraggebern ist es eigentlich egal, wie das Stück geschrieben wird, solange es pünktlich eintrifft und das Konzert (und die Party danach) wie geplant stattfinden kann. Warum sollte sich ein Komponist die Mühe machen, all diese Noten selbst aufzuschreiben, wenn diese mühsame Arbeit auch extern vergeben werden kann? Ein Ghostwriter ist nicht halb so teuer, wie Sie vielleicht denken! Ich frage Sie: Wie soll ein Komponist Zeit haben, ein kreativer Künstler zu sein, wenn er sich mit solch niederen Aufgaben beschäftigen muss? Heutzutage sind ausgefallene Ideen „in“. Harte Arbeit ist „out“.
- Mike Svoboda (geschrieben von seinem Assistenten), Januar 2005