Coro di Spiriti
(2017) 5' / für gemischten Chor und gestimmte Holzscheite
Auftragskomposition für das von Fritz Hauser initiierte Projekt CHORTROMMEL. Die Uraufführung fand beim Lucerne Festival in Luzern, Schweiz, statt.
Die Ausführenden waren:
Basler Madrigalisten (Raphael Immoos, Leitung)
kontrapunkt chor (Abélia Nordmann, Leitung)
Schlagzeugtrio Klick / Fritz Hauser, Lucas Niggli, Peter Conradin Zumthor
Liedtext
Aus dem Chor heraus spielen die folgenden Partien eine besondere Rolle:
3 Solistinnen (Sopran, Mezzosopran, Alt)
3 Schlagzeuger, jeder mit zwei gestimmten Holzscheiten (Eiche oder Buche), die mit Holzhämmern gespielt werden, und einem Eimer mit Wasser.
Der verwendete Text ist dem Libretto von Alessandro Striggio (1573-1630) zu Orfeo von Claudio Monteverdi (1567-1643) entnommen, genauer gesagt dem Coro di Spiriti am Ende des dritten Aktes.
CORO Di SPIRTI
Nulla impresa per huom si tenta in vano
nè contro a lui più sa natura armarse.
Ei de l’instabil piano
arò gl’ ondosi campi, e ’l seme sparse
di sue fatiche, ond’ aurea messe accolse.
Quinci, perché memoria
vivesse di sua gloria,
la Fama a dir di lui sua lingua sciolse:
ch’ei pose freno al mar con fragil legno
che sprezzò d’Austro e d’Aquilon lo sdegno.
CHORUS OF SPIRITS
No undertaking by man is tried in vain,
Nor can Nature further arm herself against him.
He has ploughed of the uneven fields
And scattered the seeds of his labour,
Whence he has gathered in golden harvests.
Wherefore, so that memory
May live in his glory,
Fame has loosened her tongue to speak of him
Who tamed the sea with fragile craft,
And who mocked the fury of Auster and Aquilo.
Translation: Hugh Ward-Perkins
CHOR DER GEISTER
Nichts unternimmt der Mensch vergebens
und die Natur steht ihm unbewaffnet gegenüber.
Auf unebenem Boden
pflügt er Felder mit Ackerfurchen und streut den Samen
seiner Arbeit, dann holt er goldene Ernte.
Daher, um die Erinnerung
an seinen Ruhm fortleben zu lassen,
löste die Fama, um von ihm zu erzählen, ihre Zunge:
dass er das Meer bezwang mit zerbrechlichem Boot,
dass er das Wüten von Auster und Aquilo verachtete.
Übersetzung: Andreas Odenkirchen
© 2004 Ernst Eulenburg & Co GmbH, Mainz