Inner Antiphony

(2009) 13' / für Orchester und zwei Schlagzeuger

Inner Antiphony - Fanfare für Orchester und zwei Schlagzeuger wurde von der Städtischen Theater Chemnitz gGmbH in Auftrag gegeben und am 13. Januar 2010 in der Stadthalle Chemnitz uraufgeführt. Ausführende waren die Robert-Schumann-Philharmonie unter der Leitung ihres Chefdirigenten Frank Beermann und die Schlagzeuger Frank Lange und André Schieferdecker.

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Besetzung

2(beide picc).2.2.2.-4.3.3.1.- 2 Solo-Perc. - Pauken - Streicher (12.10.8.8.6)

  • Schlagzeug-Instrumente:
  • Pauken mit: 4 Pauken und Piccolo-Pauken, Metallrohrstück (Mini-Amboss), Holzblock oder Holzstück
  • 2 Schlagzeuger, die vor dem Orchester spielen, jeweils mit Konzertbecken á due (eher klein, ca. 12„ und 14“), Metallrohrstück (Mini-Amboss), Triangel-Snare-Drum (Sticks und Pflanzenbürste), Flexatone, Mundsirene und zusammen 1 große Konzerttrommel

Anmerkungen des Komponisten

Fanfaren sind als musikalische Gattung meist sehr kurze, recht laute, dichte Stücke mit schnell wiederkehrenden Motiven und haben eine assoziationsreiche Wirkung; sie weihen Säle und Feste ein und feiern Jubiläen und Helden. Inner Antiphony - hexatonale Fanfare für Orchester und zwei Schlagzeuger, ein Auftragswerk der Robert-Schumann-Philharmonie und ihres Dirigenten Frank Beermann, überschreitet mit 13 Minuten deutlich die übliche Dauer einer Fanfare. Trotzdem kommen die anderen charakteristischen Merkmale einer Fanfare zum Tragen: mechanisch repetitive Figuren, offene, parallele Ausrufe der Blechbläser und ein durchgehend schneller Puls, der immer wieder fast im Hintergrund verschwindet, ohne jemals ganz zu verschwinden. Mit diesem Werk wird nicht nur ein Konzert eröffnet (auf die Innere Antiphonie folgen Schumanns Cellokonzert und seine 1. Symphonie), sondern auch das Schumann-Jahr 2010,  zur Feier seines 200. Geburtstags.

Wer einen Bezug zu Schumann sucht, wird in der Inneren Antiphonie fündig, auch wenn das Stück seine Musik nicht direkt zitiert. Mit der Komponistenpersönlichkeit Robert Schumanns habe ich mich bereits in meinem Stück Clara, Robert und Johannes - Fantasie über ein Liebesdreieck für 18 Musiker und einen rezitierenden Posaunisten beschäftigt; sein agiles geistiges Innenleben hat mich besonders interessiert. Das antiphonale Spiel der beiden Solo-Schlagzeuger mit ihren ineinander verschränkten, hin und her wandernden Rhythmen könnte als Metapher für den unruhigen Zustand eines so gequälten Künstlers gesehen werden. Außerdem ähneln die sechstönigen (hexatonalen) Tonhöhenräume, die ich verwendet habe, der harmonischen Welt unserer so genannten „Volksmusik“, so wie Schumanns Werk mit der Volksmusik seiner Zeit verwandt war.

- Mike Svoboda im Jahr 2010

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