Robin Hood, zu gut um wahr zu sein
(2012) 55' / für Mezzosopran und Bläserquintett / Musiktheater für alle ab 8
Libretto: Manfred Weiss
Musik: Mike Svoboda nach Motiven von John Dowland (1563-1626)
Uraufführung am 7. September 2013, Lucerne Festival mit Anne-May Krüger (Mezzosopran) und Amber Opheim (Sopran) - abwechselnd in den Aufführungen - und dem SonusBrass Ensemble mit Stefan Dünser und Attila Krako (Trompeten), Andreas Schuchter (Horn), Wolfgang Bilgeri (Posaune) und Harald Schele (Tuba)
Material: Partitur mit integriertem Klavierauszug, ausgeliehen bei Boosey & Hawkes, Berlin
Video der Erstaufführung mit SonusBrass und Anne-May Krüger
Zusammenfassung
Legenden haben die Eigenschaft, dass sie über viele Jahre und sogar Jahrhunderte hinweg immer wieder neu erzählt werden, und irgendwann weiß niemand mehr, was die eigentliche Geschichte war. Das ist auch bei Robin Hood der Fall. Zum Glück haben wir aber einen Zeugen, der zur gleichen Zeit wie Robin gelebt hat und weiß, wie es wirklich war: Marian, Robins große Liebe, kann uns schließlich die wahre Geschichte aus ihrer eigenen Perspektive schildern. So erfahren wir zum Beispiel, dass Robin nicht mit Pfeil und Bogen kämpfte, wie in vielen Filmen dargestellt, sondern mit verschiedenen Blasinstrumenten. Ja, Robin war ein Musiker, und er war ein solcher Virtuose, dass er damit Räuber in die Flucht schlagen, Banditen zur Strecke bringen und junge Frauen dazu bringen konnte, ihm ihre Liebe zu gestehen. Aber eins nach dem anderen. Marian lernt Robin kennen, als er mit seiner Trompete einen Räuber verjagt, der den Krug mit der Milch für ihre hungrigen Geschwister stehlen wollte. Sie ist sehr beeindruckt von dem jungen Mann, der mutig, selbstlos, bescheiden und still ist - doch bevor sie sich bei ihm bedanken kann, ist er schon wieder weg. Doch der Pfeil der Liebe hat Marians Herz bereits getroffen - Robin ist der Mann ihrer Träume. Unzählige Heldentaten müssen vollbracht werden - und so hat Robin fast keine Zeit für Marian, und sie fragt sich, ob es nicht besser wäre, wenn es mehrere Robins gäbe, damit einer immer Zeit für sie hätte? Aber nein, sie liebt nur einen! Und als der wütende, stets betrunkene Sheriff von Nottingham einem Bettler Geld abnimmt und Marian dabei ziemlich unverschämt dreinschaut, ist Robin wieder zur Stelle und rettet die Spenden und Marians Ehre. Marian erzählt ihm von ihrer Liebe zu ihm, und Robin ist sprachlos. Sie küsst ihn trotzdem, aber dann kommen die wilden Horden des Königs, und Robin muss sich verstecken. Marian stellt sich tapfer den Männern, die Robin verhaften wollen, weil er von den Reichen nimmt, um es den Armen zu geben. Aber die böse Truppe lässt sich nicht beirren und führt Marian fort. Allein in ihrem Kerker kreisen ihre Gedanken um Robin, und plötzlich ist er da - es ist ihm gelungen, die Truppe in einen tiefen Schlaf zu versetzen und seine Liebe zu befreien. Nun stehen die beiden Seite an Seite mit den Armen und geben zurück, was ihnen genommen wurde. Und es sieht so aus, als ob die Welt ein gerechter und fairer Ort sein kann: nicht nur durch Superman und Batman, sondern auch durch viele Robins und Marians.
Rollen und Besetzung
Oma / Mariann - Mezzosopran
Sheriff / verschiedene andere Rollen - Posaune
Robin / verschiedene andere Rollen - Trompete 1 (auch Piccolo-Trompete)
Robin / diverse andere Rollen - Trompete 2 (auch Flügelhorn)
Robin / diverse andere Rollen - Horn
Robin / diverse andere Rollen - Tuba
Mezzosopran (oder Sopran)
Trompete in Bb 1 (auch Piccolotrompete in Bb)
- Dämpfer: straight, cup, wawa
- 1 ACME Mundsirene am offenen 3. Ventil mittels eines kurzen Schlauchs verbunden
- 1 Mundharmonica in Eb (alle Blaslöcher zugeklebt ausser zwei, Instrument am Handgelenk fixiert)
- „Handpuppe“ mit dem Instrument durch einen ca. 120 cm langen Schlauch am 3. Ventil verbunden
- 1 Vogelpfeife „Ente“
- 1 Pocket-Trumpet gespielt über einen ca. 490 cm langen Schlauch, getragen mit einer ca. 380 cm langen Tiefsee-Angelrute oder Stange
Trompete in Bb 2 (auch Flügelhorn in Bb)
- Dämpfer: straight
- „Handpuppe“ mit dem Instrument durch einen ca. 160 cm langen Schlauch am 3. Ventil verbunden
- 1 Vogelpfeife“Blaumeise“
- 1 Pocket-trumpet: an allen drei offenen Ventilen sind gestimmt Hupen (es2, g2, as2 - die auf g2 klinkt a2 beim saugen)
Horn in F
- Dämpfer: straight
- 1 ACME Mundsirene am offenen 3. Ventil mittels eines kurzen Schlauchs verbunden
- 1 Mundharmonica in Bb (alle Blaslöcher zugeklebt ausser zwei, Instrument am Handgelenk fixiert)
- „Handpuppe“ mit dem Instrument durch einen ca. 110 cm langen Schlauch am 3. Ventil des Bb-Horns verbunden
- 1 Vogelpfeife „Rotkehlchen“
Posaune
- Dämpfer: straight, plunger
- 1 ACME Mundsire am offenen Quartverntil mittels eines kurzen Schlauch verbunden
- Mundharmonica in Cb (alle Blaslöcher zugeklebt ausser zwei, Instrument am Handgelenk fixiert)
- „Handpuppe“ mit dem Instrument am offenen Quartventil durch einen ca. 190 cm langen Schlauch verbunden
- 1 Vogelpfeife „Pirol“
Tuba
- Dämpfer: straight
- 1 ACME Mundsiren am offenen 4. (Quart-) Ventil mittels eines kurzen Schlauch verbunden
- 1 Mundharmonica in Gb (alle Blaslöcher zugeklebt ausser zwei, Instrument am Handgelenk fixiert)
-1 Melodika gespielt über ein Balg, in der Armbeuge mit einem Elastikband
- „Handpuppe“ mit dem Instrument am offenen 4. Ventil durch einen ca. 140 cm langen Schlauch verbunden
- 1 Vogelpfeife „Nachtigall“