Mike Svoboda
Mike Svoboda wurde 1960 auf der Pazifikinsel Guam geboren, wuchs in Chicago auf und kam 1982 nach Abschluss seiner Studien (Komposition und Dirigieren) dank eines Kompositionspreises nach Deutschland. Von entscheidender Bedeutung für seinen künstlerischen Weg war die elf Jahre währende Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen. Frucht des Austausches mit diesem und mit anderen Komponisten wie Peter Eötvös, Adriana Hölszky, Helmut Lachenmann, oder Frank Zappa sind die mehr als 400 Uraufführungen, die Svoboda in den vergangenen dreizig Jahren als Posaunist und Dirigent realisieren konnte. Nach der Zusammenarbeit mit Stockhausen wandte sich Mike Svoboda in den frühen Nullerjahren wieder den eigenen Kompositionsarbeiten zu. Etliche Orchester und Theater – darunter das Staatsoper Berlin, das Staatstheater Hannover, das Nationaltheater Mannheim, das Staatstheater Stuttgart und das Landestheater Linz –, aber auch beispielsweise der Südwestfunk und das Lucerne Festival beauftragten ihn, Orchesterwerke oder abendfüllende Bühnenstücke zu komponieren. Renommierte Festivals wie die Niedersächsischen Musiktage und „mouvement – Musik im 21. Jahrhundert“ luden ihn als Artist in Residence ein.
Die Hauptwerke der letzten Jahre sind das Triple Concerto (2014) für Trompete, Posaune, Tuba und Orchester, Once Around the World (2016) für Trickfilm, Schellackpattern und Orchester, das Saxophonkonzert Wittgenstein & Twombly (2017), sein Musiktheater für Kinder Die Katze, die ihre eigenen Wege ging (2019), und Play (2020) für Orchester.
Sein hoher künstlerischer Anspruch, seine Virtuosität, seine ernsthafte, aber auch überaus charmante Persönlichkeit und sein Geschick im Umgang mit den Zuhörern begeistern das Publikum. Mit scheinbarer Leichtigkeit überwindet er immer wieder die vermeintlichen Klüfte zwischen U- und E-Musik. Das Spiel mit unterschiedlichsten Musikstilen und unerwarteten Verbindungen von Traditionellem und Zeitgenössischem eröffnet dem Publikum neue Zugänge zur Musik.
Zahlreiche Aufnahmen, die er als Solist oder auch mit dem Mike Svoboda Ensemble eingespielt hat, dokumentieren das Schaffen Svobodas als Musiker und Komponist. 2008 wurde er mit dem Praetorius-Preis des Landes Niedersachsen in der Kategorie „Musikinnovation“ ausgezeichnet. Die Jury würdigte in ihrer Begründung, dass er sich „durch seine Ideen und Konzepte für die Weiterentwicklung der Musik und ihrer Aufführung international verdient gemacht“ habe.
Im Mai 2025 findet die Uraufführung seine Oper Adam und Eva bei den Schwetzinger Festspiele im Kooperation mit dem Landestheater Linz statt. Das Libretto stammt von Anne-May Krüger, Andrea Moses führt Regie, Sarah Derendinger steuert die Videokunst zu und Svoboda dirigiert.